Das Grundpfandrecht einfach erklärt

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Immobilien sind eine beliebte Anlageform. Vor allem vermietete Mehrfamilienhäuser können eine gute Grundlage für den Vermögensaufbau sein. Wenn Sie eine Immobilie kaufen wollen, müssen Sie aber oft einen Immobilienkredit aufnehmen. Banken sichern sich solche hohen Kredite in der Regel ab. Eine Möglichkeit dafür ist ein Grundpfandrecht. Wir von Vamonda erklären Ihnen, was dieses Recht ist und welche Vor- und Nachteile es hat.

Was ist ein Grundpfandrecht?

Wenn Sie einen Immobilienkredit aufnehmen, sind die Beträge meist sehr hoch. Dann möchte die Bank sich absichern, dass diese das Geld in jedem Fall zurückbekommt. Auch dann, wenn Sie zahlungsunfähig sind. Dafür können Sie der Bank Rechte an Ihrer Immobilie einräumen. Das nennt sich dann Grundpfandrecht. Ein Grundpfandrecht wird übrigens immer auch ins Grundbuch eingetragen.

Mit dem Grundpfandrecht hat der Gläubiger ein Verwertungsrecht. Zahlen Sie Ihre Raten nicht, kann der Kreditgeber die Zwangsversteigerung der Immobilie veranlassen. Aus dem Gewinn kann dieser den Kredit dann zurückerhalten.

Welche Arten dieses Pfandrechtes gibt es?

Das Grundpfandrecht ist im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) beschrieben. Es gibt drei unterschiedliche Formen:

  • Grundschuld
  • Hypothek
  • Rentenschuld

Die Grundschuld ist das am häufigsten genutzte Grundpfandrecht. Dabei wird im Grundbuch eingetragen, dass der Gläubiger das Recht an einer bestimmten Geldsumme hat. Diese kann dann bei einem Verkauf ausbezahlt werden. Es ist auch möglich, die Summe aus Zinsen und anderen Erträgen aus dem Grundstück zu bezahlen.

  • Es gibt zwei Formen der Grundschuld. Die Buchgrundschuld ist nur im Grundbuch vermerkt. Bei der Briefgrundschuld erhält der Gläubiger zusätzlich einen Grundschuldbrief. Die Grundschuld lässt sich auch an einen anderen Kreditgeber übertragen. Dazu müssen Sie bei der ersten Variante eine Veränderung des Grundbucheintrags veranlassen. Bei der Zweiten müssen Sie nur den Brief weitergeben.
  • Die Hypothek ähnelt der Grundschuld. Auch diese Form des Grundpfands lassen Sie im Grundbuch eintragen. Im Unterschied zur Grundschuld nimmt man die Hypothek für einen bestimmten Kredit auf. Sie lässt sich nicht auf andere Kreditgeber übertragen.

Bei der Hypothek verringert sich die Restschuld automatisch. Ist die Restsumme bei null angekommen, wird der Eintrag im Grundbuch gelöscht. Aus diesem Grund ist die Hypothek nicht für einen anderen Kredit nutzbar. Bei der Grundschuld müssen Sie dagegen die Löschung beantragen.

  • Bei der Rentenschuld werden zu bestimmten Zeitpunkten Geldsummen an den Kreditgeber ausgezahlt. Sie können eine Rentenschuld mit einer vorher festgelegten Summe ablösen. Die Rentenschuld ist heute nicht mehr gebräuchlich. In den meisten Fällen besteht eine Absicherung aus einer Hypothek oder noch häufiger aus einer Grundschuld.

Welche Vor- und Nachteile hat ein Grundpfandrecht?

Das Grundpfandrecht einfach erklärt

Wenn Sie eine Anlageimmobilie kaufen wollen, fragen Sie sich vielleicht, welche Art der Grundschuld für Sie geeignet ist. Das hängt von Ihren Wünschen und Bedürfnissen ab. Die Unterschiede der Grundpfandrechte bringen verschiedene Vor- und Nachteile mit sich.

Der große Vorteil einer Hypothek ist die automatische Löschung des Eintrags im Grundbuch. Sie müssen sich nur darum kümmern, dass die Zahlungen wie vereinbart erfolgen. Mit Ihrem Tilgungsplan können Sie die Abnahme der Restschuld gut verfolgen. Allerdings ist diese Art des Grundpfandrechts nicht so flexibel wie eine Grundschuld.

Die Grundschuld können Sie nach dem Abbezahlen der Immobilienfinanzierung auch für andere Kredite einsetzen. Allerdings müssen Sie die Löschung aktiv beantragen. Damit ist eine Grundschuld aufwendiger als eine Hypothek. Und Sie sollten den Eintrag möglichst vor einem Verkauf löschen lassen. Sonst können Interessenten die Belastung anhand des Grundbuchauszugs einsehen.

Wie können Sie dieses Pfandrecht eintragen lassen?

Um ein Grundpfandrecht eintragen zu lassen, müssen Sie einen Notar beauftragen. Dieser leitet alle nötigen Unterlagen an das Grundbuchamt weiter. Dort nehmen die Beamten dann die Eintragung vor. Dieser Vorgang heißt Grundschuldbestellung.

Für die Eintragung müssen Sie Gebühren bezahlen. In den meisten Fällen erhalten das Grundbuchamt und der Notar zusammen 0,8 bis 1 Prozent der Grundschuldsumme. Fragen Sie aber immer im Vorfeld nach, welche Gebühren letztlich auf Sie zukommen.

Wie können Sie ein Grundpfandrecht löschen lassen?

Wie gesagt: Eine Hypothek müssen Sie nicht aktiv löschen lassen. Sie erlischt automatisch, wenn Sie die Summe an den Kreditgeber zurückgezahlt haben. Die Löschung einer Grundschuld müssen Sie aktiv vornehmen.

Zunächst benötigen Sie eine Löschungsbewilligung. Diese stellt Ihnen Ihr Gläubiger aus, wenn der Kredit abgezahlt ist. Dieses Dokument sollten Sie sich auch dann ausstellen lassen, wenn Sie die Grundschuld stehen lassen wollen. Bei einer Briefgrundschuld müssen Sie sich den Brief vom Gläubiger zurückgeben lassen.

Mit diesen Dokumenten können Sie dann zu einem Notar gehen. Dieser veranlasst die Löschung des Eintrags im Grundbuch. Auch für diese müssen Sie Gebühren an den Notar und das Grundbuchamt zahlen.

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